Stellen Sie sich vor, es würde jeden Tag 24 Stunden lang ihr ehemaliger Sportlehrer mit einer Pfeife hinter Ihnen herlaufen und Ihnen ins Ohr trillern. So in etwa fühlen sich insgesamt 11 Millionen Menschen in Deutschland.
Tinnitus ist eine Erkrankung des Ohres, die aber vor allem die Psyche stark belastet. Patienten hören ein Piepen, ein Pfeifen oder Klingeln im Ohr, das äußerlich nicht wahrnehmbar aus. Die Ursachen für Tinnitus sind so vielfältig wie die Töne selbst.
Etwa 10 – 15% der Bevölkerung leiden unter den permanenten Ohrgeräuschen. In Deutschland müssen etwa 11 Millionen Menschen mit einem dauerhaften Klingeln im Ohr leben, das sie nicht ausschalten können. Es ist keine Krankheit, an der nur ältere Menschen erkranken. Vor allem Jugendliche leiden immer häufiger unter Tinnitus. Die Ursache: Lärm, der aus der Disco oder den Kopfhörern am neuen iPhone kommt.
Tinnitus: Die möglichen Ursachen
Will man der Ursache von Tinnitus auf den Grund gehen, unterscheidet man zwischen zwei möglichen Auslösern. Wenn keine konkreten Ursachen für die Entstehung des Tinnitus verantwortlich sind, spricht man von einem subjektiven Tinnitus.
Zu den begünstigenden Faktoren für die Entstehung eines subjektiven Tinnitus gehört der Hörsturz. Dieser tritt meist plötzlich auf und äußert sich dadurch, dass der Patient plötzlich nicht mehr oder nur noch eingeschränkt hören kann. Ein Hörsturz wird vorrangig durch Streß ausgelöst. Auch eine Mittelohrentzündung kann ursächlich sein. Der Hörsturz kann vor allem bei jüngeren Patienten ohne bleibende Schäden behandelt werden. Die Beeinträchtigung bildet sich dann nach und nach wieder zurück. Mögliche Folge kann aber auch ein Tinnitus sein.
Zu den Entstehungsfaktoren eines subjektiven Tinnitus gehören auch Lärm oder eine Verletzung des Innenohres.
Objektive Ursachen dagegen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Hier liegt ein gestörter Blutfluss vor, der in den Ohren als Geräusch wahrgenommen wird. Des Weiteren können Blutgefäßtumore oder Mittelohrtumoren ursächlich sein. Sind diese beseitigt oder geheilt, verschwindet in der Regel auch der Tinnitus.
Lärm im Ohr: Die Auswirkungen auf Patienten
Was Tinnitus mit den Patienten macht, richtet sich zunächst nach der Stärke der Ohrgeräusche. Wenn sie nur leise und dezent sind, fällt es sicher leichter, damit umzugehen, als wenn ein lauter Dauerton das eigene Leben begleitet.
Bei einer starken Ausprägung der Erkrankung kann Tinnitus den Patienten so stark beeinträchtigen, dass dieser kaum noch in der Lage ist, ein normales Leben zu führen. Tinnitus-Patienten können nachts nicht schlafen, leiden an Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und Depressionen bis hin zur Unfähigkeit, noch einen Beruf auszuüben.
Ab 6 Monaten gilt ein Tinnitus nur noch als schwer heilbar. Patienten sollten dann nach Linderungsmöglichkeiten Ausschau halten.