Multiple Sklerose: Die Krankheit
Wenn man Betroffene ihre Erkrankung beschreiben lässt, werden in der Regel Bezeichnungen wie „tückisch“ oder „unberechenbar“ verwendet. Multiple Sklerose kann schon bei einem 3-Jährigen auftreten oder erst jenseits der 50.
Einige Betroffene sind schon kurze Zeit nach Auftreten der ersten Symptome bei MS an den Rollstuhl gefesselt; andere bleiben lebenslang eigenständig. Die Antwort auf die Frage: ‚Was ist Ms‘ lautet, dass es nicht DIE Multiple Sklerose gibt, sondern mannigfaltige Formen. Multiple Sklerose zeigt bei jedem der derzeit 120.000 Erkrankten einen anderen Verlauf.
Bei Multiple Sklerose stellt sich das Immunsystem auf einmal gegen den eigenen Körper. An der Krankheit, die meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr ausbricht, leiden statistisch doppelt so viele Frauen wie Männer.
Was ist MS: Die Ursachen
Multiple Sklerose ist eine neurologische Erkrankung, die nicht durch falsche Lebensumstände oder Verhaltensweisen ausgelöst wird. Die Ursachen für den Ausbruch der Krankheit sind nicht gänzlich geklärt; man nimmt an, dass eine ungünstige Kombination aus genetischer Veranlagung und Umwelteinflüssen ursächlich ist. Auch Vererbung erhöht den Risikofaktor.
Was ist MS?
Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, bestehend aus Gehirn und Rückenmark. Multiple Sklerose entsteht als Folge zweier Prozesse. Die Isolierschicht, die sich um die Nerven im ZNS befindet, wird vom Immunsystem angegriffen und Schritt für Schritt zerstört.
Abwehrzellen des Immunsystems dringen sowohl ins Gehirn als auch ins Rückengewebe ein. Es entstehen Entzündungsherde. Daneben werden durch Abbauprozesse Nervenfasern und -zellen beschädigt. Signale vom Gehirn können nicht mehr ungestört weitergeleitet werden.
Symptome bei MS
Erste Anzeichen einer Multiplen Sklerose sind oftmals Augenbeschwerden. Entzündliche Prozesse am Sehnerv lösen Sehstörungen und Schmerzen aus. Patienten können ihre Augenbewegungen nicht mehr kontrollieren. Weitere Symptome bei MS wie Doppelbilder, Lichtempfindlichkeit oder Augentränen sind recht unspezifisch und können auch andere Ursachen haben, die oft nicht gleich auf eine Multiple Sklerose zurückgeführt werden.
Neben Augenbeschwerden sind die Symptome bei MS oft auch Gefühlsstörungen in Armen und Beinen, was Taubheit, Kribbeln oder sogar Gleichgewichtsstörungen auslöst. Schmerzen sind im ersten Stadium einer Multiplen Sklerose noch sehr selten.
Erst im späteren Verlauf der Krankheit werden die ersten Symptome bei MS durch weitere Anzeichen ergänzt. Die Fähigkeit des Gehens wird eingeschränkt, weil die Koordinationsfähigkeit von Armen und Beinen nachlässt. Spastiken und Sehstörungen nehmen zu.
Die Symptome bei MS kommen oftmals nicht schleichend, sondern ganz plötzlich innerhalb von Stunden oder Tagen. Im Verlauf der Multiplen Sklerose werden sogenannte Schübe (akute Phasen) von stagnierenden Phasen ohne weitere Zunahme der Symptome bei MS abgelöst.
Perspektiven und Anlaufpunkt für Betroffene: Die DMSG
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, kurz DMSG klärt in erster Linie drüber auf, dass Multiple Sklerose nicht zwangsläufig mit einer verkürzten Lebensdauer verbunden ist. 75% der Betroffenen können auch noch Jahre nach der Diagnose ein eigenständiges Leben führen und sind auch nicht auf den Rollstuhl angewiesen.
Die DMSG gibt es seit 1952. In ganz Deutschland verteilt, organisiert die DMSG örtliche Kontaktgruppen für Betroffene und ist auch politisch tätig, um sich für die Rechte und Interessen von Betroffenen einzusetzen. Die angeschlossenen medizinischen Fachleute rufen Forschungsprojekte ins Leben, die die DMSG auch finanziell unterstützt. Die DMSG betreibt eine eigene Internetseite und gibt regelmäßig eine Fachzeitschrift heraus.